In diesem Dokumentarfilm stehen sie im Mittelpunkt
und seit den Unruhen in Frankreich sind sie auch in Deutschland
"ein Thema geworden", mit dem sich die Medien und die
Politik plötzlich genauer befasst und Meinungsmache betrieben
wird. Doch die Probleme im Kiez bestehen nicht erst seit den Ereignissen
in Paris und ungewöhnliche Projekte der Jugendförderung
wie z.B. "Protection 05" wurden schon vorher ins Leben
gerufen, um Jugendlichen im sogenannten "Problem-Kiez 36"
neue Perspektiven zu vermitteln.
Selime, Bela, Reda, Jasin, Gökhan und Günney
sind sechs von insgesamt achtzehn Jugendlichen, die im neuartigen
Kreuzberger Jugendprojekt "Protection 05" mitgemacht
haben. "Protection 05" ist ein Qualifizierungsprojekt
für junge Menschen von 16-25 Jahren. Die Jugendlichen nehmen
über einen Zeitraum von vier Monaten an verschiedenen Modulen
teil, z.B. wöchentliches Fitness-Konditionstraining, Schulungen
durch die Polizei und das Sicherheitsunternehmen Securitas, Ausflüge
in ein Adventure Camp in Brandenburg und zum Hochseilgarten am
Olympiastadion. Sport und Berufsberatung steht im Mittelpunkt
und wer möchte, kann bei Veranstaltungen in Kreuzberg wie
auf dem MyFest im Bereich Security Aufgaben übernehmen. Letztlich
geht es darum Verantwortung für seine Umgebung zu übernehmen
und berufliche Perspektive für die Jugendlichen zu entwickeln.
Wir sehen die Jugendlichen "in Aktion" beim Projekt
und die Veränderungen durch die Gruppe werden im Verlauf
sichtbar für den Zuschauer. Der Film zeigt Kreuzberg mit
seinen Schatten- und seinen Sonnenseiten aus der Sicht der sechs
Jugendlichen, die hier geboren wurden und aufgewachsen sind. Sie
zeigen uns "ihr Kreuzberg 36" und wir hören von
ihren Wünschen und begleiten sie ein Stück durch ihr
Leben in Kreuzberg.
"Ich habe kein Ziel, deshalb weiß
ich auch nicht, was ich werden will. Hätte ich ein Ziel, dann
würde ich dafür arbeiten, aber ich habe ja keins. Also
mache ich mir keine Gedanken über die Zukunft. Ich warte ab,
wie es kommt."
(Filmzitat: Jasin Kalyoncu, 18 Jahre)
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