Der Filmzuschauer ist 80 Minuten lang dabei. Er
ist mitten drin, und zwar jeweils wechselnd in den drei "Teilnehmergruppen"
Demonstranten, Polizei, Medien. Unsere fünf Kamerateams haben
sich 24 Stunden an die Fersen einzelner Vertreter der Gruppen
geheftet, so dass der Zuschau ezu überall zugleich sein kann.
Das bedeutet aber auch, dass er sich ein eigenes Bild der Gesamtereignisse
machen muss. Der Film lässt die Gruppen unkommentiert für
sich sprechen.
Der 1. Mai in Berlin-Kreuzberg wird in der deutschen
Öffentlichkeit nur mit Krawall in Verbindung gebracht. Die
gängigen Medien stellen den 1.Mai als puren Krawalltag dar.
Diese Verengung des Blickwinkels auf die Krawalle zeigt nicht
die Bandbreite der Veranstaltungen und unterschiedlichen Beweggründe
der Teilnehmer.
Bei der Berichterstattung geht es vorrangig um die Befriedigung
der Sensationsgelüste der Öffentlichkeit. Die Medien
haben die Erwartungshaltung "Wann knallt es endlich?"
Der Dokumentarfilm "Berliner Maifestspiele" rückt
den gesamten Tag mit dem langsamen Spannungsaufbau, dem rasanten
Umkipppunkt von Fest in Krawall und das Abflauen der Gewalt auf
allen Seiten (Polizei, Demonstranten, Medien) in den Mittelpunkt.
Das Thema Gewalt in der Gesellschaft und der Umgang mit Provokation
ist im Film der rote Faden, ebenso wie die Fragen: Ist der 1.Mai
hier und heute noch politisch? Und wie gehen Medien mit diesem
Gewaltphänomen um?
Die wichtigsten Orte im Film:
Berlin Kreuzberg:
Mariannenplatz, Oranienplatz, Heinrichplatz, Görlitzer Bahnhof,
Kottbusser Tor
Polizeidirektion 5 Kreuzberg - Schöneberg am Columbiadamm
Oberste Befehlszentrale der Polizei "Platz der Luftbrücke"
Berlin Mitte:
Rosa-Luxemburg Platz
Die Dramaturgie der
Ereignisse am 1.Mai bringt das klassische Drama und das Element
"Spiel" als ästhetisches Mittel in den Film:
Es gibt "unterschiedliche Spielteilnehmer", "Spiel-Plätze"
und "Regeln".
Daher folgt der Film diesem Spielverlauf chronologisch aus abwechselnden
Spielperspektiven. Das Computerspiel im Internet "1.Mai:
Tag der Arbeit" von "extrajetzt.de" unterstreicht
dieses Gefühl. In diesem Spiel rennen Punks los, um Steine
zu werfen und Autos anzuzünden. Das ergibt je nach Leistung
einen Punktestand.
Die Musikauswahl der
Stücke steht als Stimmungsbarometer der einzelnen Phasen
im Verlauf des Tages. Daher gibt es ein Stück der "Einstürzenden
Neubauten", "Weed", "Knorkator", sowie
kleinere Sequenzen von Bands, die vor Ort am "Myfest"
spielten.
Infos und Zitate von der Presse bitte clicken
...in kürze folgt ein Filmtrailer
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